Kinder mit erhöhtem Förderbedarf

Lernziele:

Bei Kindern mit erhöhtem Förderbedarf steht das Lernziel „Leben“ im Sinne einer möglichst umfassenden Lebensbewältigung im Vordergrund. Die pädagogische Gestaltung einer Lebenssituation relativiert den herkömmlichen Auftrag an den Lehrer, den Schülern möglichst viel beizubringen. Es geht hier vielmehr um Erleben und Erleiden, Schaffen und Scheitern, Gestalten und Verändern, Entwickeln und Wachsen, um Wirken zu Bewirken.

Lernfelder

  • Erhöhung der Selbständigkeit im Alltag
  • Schulung der Motorik und Wahrnehmung
  • Förderung aller Kommunikationsformen und der sozialen Kontaktfähigkeit
  • Aufbau von Vertrauen
  • Vermittlung einer bejahenden Lebenseinstellung
  • Weckung der Kreativität
  • Erfassen, Ordnen und Strukturieren von wichtigen Sinnzusammenhängen
  • Erziehung zu einer positiven Arbeitshaltung
  • Hilfen zur persönlichen Entfaltung und Lebensqualität

Kulturtechniken

Der Bogen der schulischen Arbeit spannt sich von der basalen Stimulation, über die basale Förderung bis hin zum Erlernen der Kulturtechniken. Basal bedeutet bei den Ursprüngen der Entwicklung zu beginnen.

Die Förderung erfolgt durch:


  • somatische Stimulation
  • vestibuläre Stimulation
  • vibratorische Stimulation

Basale Kommunikation

mit dem Körper sprechen lernen. Das spezifische Element der Basalen Kommunikation ist der Bezug auf den Atemrhythmus als basalem Austauschprozess jedes lebendigen Menschen.


  • funktionelle Entspannung
  • basale Stimulation
  • rhythmisch-musikalische Erziehung

Unterstützte Kommunikation (dabei lernt das Kind):

  • Kommunikation lohnt sich
  • Kommunikation kann Spaß machen
  • Kommunikation lenkt die Aufmerksamkeit auf sich
  • Kommunikation beeinflusst die Umwelt
  • Kommunikation drückt Bedürfnisse und Gefühle aus
  • Kommunikation kann Fragen beantworten

Gesamtunterricht

Der Unterricht ist auf allen Stufen Gesamtunterricht, um so die lebenspraktische Ertüchtigung optimal zu gewährleisten. Selbstverständlich ist auch das Erlernen der Kulturtechniken darin eingeschlossen.

Klassenraum

Es ist klar, dass es sich in der Schule für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf nicht um Schulräume im herkömmlichen Sinn handeln kann, sondern dass die lebenspraktischen Bereiche zum Tragen kommen und damit eine wohnliche Atmosphäre im Vordergrund steht.

Doppelbesetzung

Aufgrund der Schwere der Behinderung ist eine fallweise Doppelbesetzung oder die Mitarbeit einer Hilfskraft in diesen Klassen erforderlich. Die Beiziehung von anderen Berufsgruppen ist in Einzelfällen notwendig (z.B.: Kathederwechsel mobiler Pflegedienst).

Freiwilliger Weiterbesuch

Ein freiwilliger Weiterbesuch über die Schulpflicht hinaus ist möglich. Eine Schwerpunktbildung in der Übergangsstufe sollte das Kennen lernen des zukünftigen Lebens - und Arbeitsbereiches der Schüler sein und damit ein fließender Übergang in die Welt der Erwachsenen ermöglicht werden.